Junge Fledermausohrfüchse

Es gibt einen spannenden und einen langweiligen Weg, in Afrika zu fotografieren. Der spannende ist die Kamerajagd vom Auto aus. Man fährt am Morgen vor Sonnenaufgang hinaus und läßt sich überraschen, was wohl kommen wird.

Vielleicht findet man Löwen, einen Leoparden mit Beute auf dem Baum, Elefanten, streitende Antilopen, eine Gepardin auf der Jagd oder Hyänen, die sich um Reste streiten.

Das macht Spaß, ist immer spannend, weil man nie weiß, was einen hinter dem nächsten Hügel erwartet und was der Vormittag noch alles bringt, und welche Überraschungen man noch erleben wird.

Leider ist man bei dieser Art der Fotografie sehr vom Zufall abhängig. Besser ist der nicht so aufregende Weg, an einem Motiv dranzubleiben, es zu studieren und beobachten, bis man entdeckt hat, wie man zu einem interessanten Bild kommen kann.

So war ich eine ganze Woche lang jeden Morgen lange vor Sonnenaufgang zu einem etwas entfernt liegenden Bau der Fledermausohrfüchse gefahren, um rechtzeitig zum ersten Fotolicht da zu sein.

Das interessante Foto, wenn alle kleinen Füchse zusammengechmiegt aus dem Bau herausschauen, konnte man nämlich nur machen in der ersten halben Stunde des Tages, bevor die Sonne schien und es wärmer wurde.

Denn erstens schmiegten sie sich nicht mehr aneinander wenn es warm wurde, und zweitens wurde das Bild bei Sonnenschein viel zu unruhig. durch Licht und Schatten.

Fünf morgentliche Fahrten bedurfte es, bis mir am Fuchsbau dieses Bild gelang. Der hübsche Fledermausohrfuchs hat im deutschen übrigends den wenig eleganten Namen Löffelhund.

Nikon F4, 4.0/600 mm, Sensia-100, Autoscheibenstativ. Masai Mara, Kenia