25. September 2005

Fritz Pölking

Deutsche Dohlen als afrikanische Schmutzgeier

Es ist seit längerem bekannt, dass Schmutzgeier große Straußeneier öffnen, in dem sie aus der Luft einen Stein auf das oder die Eier werfen, bis die Schale aufbricht.

Bei mir zu Hause sah ich nun seit einigen Wochen immer wieder Walnuss-Schalen auf dem Boden der Einfahrt liegen und wunderte mich, wie die dahin kamen.

Bis ich eines Tages entdeckte, dass Dohlen aus der Luft, oder vom Kamin des Nachbarhause aus, von  etwa 10 Meter Höhe diese Walnüsse auf den Steinboden fallen ließen.

Die Schale der Nuss sprang dann auf, und die Dohlen konnten an die Nuss im Innern der harten Schale gelangen, die sie ohne diese Technik unmöglich öffnen konnten.

Die Dohlen machten das nicht nur selten, sondern praktisch an jeden Tag lagen da aufgeplatzte Nüsse und vor allen Dingen sehr viele leere Schalen.

Diese Bilder von der intelligenten Arbeitstechnik der Dohlen machte ich am 25. September gegen 17.00 Uhr.

Beim dritten Bild kann man an der Schnabelhaltung erkennen, dass die Nuss aufgeplatzt ist, denn sonst könnte der Vogel sie nicht so transportieren.

Als Tarnzelt diente mir die Küche. Die Dohlen leben hier zwar in der Stadt, sind aber trotzdem extrem vorsichtig. 
Wenn man in der Küche nur schnell den Arm bewegt, fliegen sie sofort ab.

Canon EOS digital, 4.0/500 mm mit 1.4x Konverter = 5.6/700 mm, 
ISO 400, Blende 5.6, 1/320 Sekunde, Stabilisator, Stativ.


Sent: Thursday, September 29, 2005 12:40 PM
Subject:  Dohlen

"Sven Hustede" <sven.hustede@gmx.de> schrieb:

 

Sehr geehrter Herr Pölking,
 
zu Ihrem Bulletin vom 25.09.05 möchte ich noch anmerken, daß das Nüsseknacken der Dohlen wohl ein weiter verbreitetes Verhalten ist! Die Dohlen in Bocholt zeigen auch dieses Verhalten: bei meinen Eltern zuhause liegen vorm Haus bzw. im Garten auch immer wieder Walnußschalen, z.T. prasselt es sogar heftig auf der Überdachung des Kellereingangs!
Wie sie aber auch schreiben, sind die Tiere auch in Bocholt sehr scheu, so daß man sich sehr ruhig verhalten muß, um sie beobachten zu können.
 
Mit freundlichen Grüßen aus München,
 
Sven Hustede

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