Fritz Pölking

Leoparden

Die geheimnisvollen Katzen

152 Seiten, 154 Farbfotos
31 x 24 cm, Hardcover
Euro 45,-
Tecklenborg Verlag, 1995, ISBN 3-924044-17-1

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Paradise liegt hingebungsvoll an den Ast geschmiegt auf einem weitverzeigten, stabilen Baum und döst. Augen geschlossen, Ohren in Lauerstellung, Pfoten baumeln seitlich herab: ein Bild für Götter, aufgenommen von Fritz Pölking in einem Naturreservat im Südwesten Kenias, der Masai Mara. Paradise ist ein Leopardenweibchen, Mutter von Beauty, Taratibu und Mangaa, die allesamt von dem »Wildlife Photagrapher of the Year« eineinhalb Jahre lang begleitet und porträtiert wurden. Der daraus entstandene Bildband »Leoparden« (Tecklenborg, 152 S., 100 Farbfotos, 88,-DM), ein Zuckerstückchen ersten Ranges, das man nur schweren Herzens wieder aus der Hand legt.

Das Zuhause der Leoparden ist unter anderem die Feigenbaumallee die Leopardenschlucht, wo ihnen Felsen und Ebenen, Bäume, Sträucher und Grabensysteme einen idealen Lebensraum bieten. Innerhalb der 5000 Quadratmeter großen Masai Mara wählte sich Pölking ein etwa 25 Quadratkilometer umfassendes Beobachtungsgebiet aus. Ein »Panthera pardus« wird bis zu 65 Kilogramm schwer und etwa 70 cm lang - ist also eine lange, niedrige und meist typisch gefleckte (mitunter aber auch schwarze) große Katze' eben aus der Familie der Felidae. Leoparden sind Einzelgänger und nahezu Allesfresser, ihr Speiseplan reicht vom Insekt bis zum Zebra, wobei sie mit Hyänen und Pavianen um Nahrung und Revier kämpfen.

All das teilt uns Fritz Pölking in seinem Buch auch mit, gleich zu Beginn, damit man sein Wissen ein wenig auffrischen kann, bevor es los geht, mit der echten Bilderreise. Und dann haben die Aufnahmen das »Sagen«, so etwa, wenn Beauty, die älteste Tochter von Paradise im zarten Alter von neun Wochen ihre Mutter spielerisch angreift. Krallen ausgefahren, Zähne zeigend und mit starrem Blick geht die »Kleine große Katze« auf den »Spiel-Feind« zu. Nicht ohne allerdings dabei die Ohren fest anzulegen - ein eindeutiges Zeichen für die Angst vor der eigenen Courage, erklärt der Autor, und zudem ein Zeichen, das auch unsere Hauskatzen beibehalten haben.

Mindestens so beeindruckend wie die »Familienfotos« sind die Szenen nach getaner Jagd. Zugegeben, es ist nicht jedermanns Sache, ein bereits halb zerlegtes Weißbartgnu in Großaufnahme zu betrachten. Aber wenn sich dieser Gnu-Rest und die Jägerin Paradise dabei in lichter Höhe auf einem Baum befinden, dann schaut man schon ein zweites Mai hin. Sogar ein Zebra endet als Leopardenbeute auf dem relativ sicheren Baum, Womit die Nahrungskonkurrenten das Nachsehen haben.

Außergewöhnlich auch die Nahaufnahmen vom Spiel der drei Leopardenkinder, die eine fast erwachsene Beauty im Geplänkel mit ihren um ein Jahr jüngeren Geschwistern zeigen. Was von der Mutter Paradise nicht immer mit Wohlwollen begutachtet wird - ihr Einsatz gilt jetzt den beiden Kleinen, Beauty muß selbst sehen wo sie bleibt. Muß man bei einigen der Fotos, die Pölking dazu benützt, um uns Laien in die Welt der unterschiedlichen Leopardenmuster einzuführen, schon genau hinsehen, so kann man den »Teenager« Beauty anhand des weißgrundigen Fells gut von ihrer honigfarbenen Mutter unterscheiden.

Überhaupt, die Farben! Sattestes Grün, Sturmstimmung, klares Tageslicht. Ein Hintergrund, vor dem die gefleckten Katzen ideal zur Geltung kommen. Aber Pölking schönt nichts, weder den alltäglichen Beutezug noch den eigenen Kampf um Leben und Tod der Leoparden: so wird Taratibo vermutlich von einer Löwin getötet und dann von ihrer Mutter »betrauert«. Auch das begleitet der Natur- und Tierfotograf mit seiner Kamera.

Die Bildtexte harmonieren mit den Aufnahmen, sie enthalten die nötigsten Informationen und eine gehörige Portion Humor, aber glücklicherweise keinen Kitsch. Für fotografisch versierte Leser und Betrachter nennt Pölking auch immer die technischen Details seines jeweiligen Fotos. Das »Tagebuch« als Textteil rückt im Stil einer Reportage ganz nah an das Geschehen heran, jedes Jagen, Fressen, Kämpfen kann man im Detail nachvollziehen. Aber ganz ehrlich: angesichts dieser umwerfenden Bilder »bemerkt« man den eigentlichen Text erst beim zweiten oder dritten Ansehen.     IMS

'Berchtesgadener Anzeiger'
27. April 1999

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