20.11.2004

 

Fritz Pölking

Etwas in die Zukunft gedacht..

 

Viele Wildlife-Fotografen lieben die Kameras mit einem ‘Verlängerungsfaktor’ von 1.6x, wie etwa die EOS 20 D, weil damit ein 4.0/500 mm zum 4.0/800 mm wird.

Viele Landschafts- und Pflanzenfotografen lieben die Kameras mit einem Verlängerungsfaktor von 1.0x, weil dann ein 2.8/16-35 mm Objektiv auch wirklich ein 16-35 mm Objektiv bleibt, wie etwa bei der EOS 1 D.

Im Grunde gibt es natürlich keinen ‘Verlängerungsfaktor’, sondern diese Kameras haben einen kleineren Chip eingebaut, der nur etwa die Hälfte eines imaginären Kleinbildformates von 24x36 mm ausnutzt.

So einen ‘Verlängerungsfaktor’ von 1.6x kann man natürlich auch in der Diafotografie erreichen, also aus einen 4.0/500 mm ein 4.0/800 mm machen, ganz einfach in dem man seine Dias in Rähmchen 18x24 mm steckt, statt in Rähmchen 24x36 mm.

Wenn also ein Halbformatchip mit 6-8 Millionen Pixel für die Tierfotografie völlig reicht, dann hat man bei einem Vollformatchip ja auch einen ‘Verlängerungsfaktor' 1.6x eingebaut, wenn man später in Photoshop einfach den entsprechenden Ausschnitt nimmt.

Ein zusätzlicher Vorteil ist dabei, dass man diesen Ausschnitt nicht schon in der Hektik der Wildlife-Fotografie nehmen muss, sondern später in aller Ruhe und variabel in der ‘Digitalen Dunkelkammer’ wählen und festlegen kann.

Auf der anderen Seite hat man aber beim Vollformatchip zusätzlich für Landschaften und Nahaufnahmen das volle Kleinbildformat zur Verfügung.

Nun sieht das im Augenblick ja leider etwas teuer aus mit den beiden Vollformatchip-Kameras von Kodak und Canon.
Aber vielleicht kommt ja schon zur PMA im Februar 2005 die neue Generation von Vollformat-Kameras, sagen wir beginnend mit einer Canon EOS XX D mit Vollformatchip, einem entsprechend schönen großen Sucher, mit so um die 12 Millionen Pixel im Vollformat und im Preis unter 3.000,- Euro liegend. Man munkelt, dass auch Nikon über eine Kamera mit Vollformatchip nachdenkt, weil sich so langsam herauskristallisiert, dass Halbformat völlig ausreicht für Amateure, Sport- und Pressefotografen, die anderen Profis aber eine Vollformat-Kamera haben wollen, und Nikon langfristig nicht dieses Geschäft ausschließlich Kodak und Canon überlassen will.

Außerdem: Wenn man diese neue Generation Kameras mit Vollformatchips als Zweisystem-Kameras ansieht, also so tut, als wären es kombinierte Halbformat-Vollformatkameras, mit 6-12 Millionen Pixel oder 8-16 Millionen Pixel, dann hat man einen frei verfügbaren Spielraum von 1.0x bis 1.6 x.

Ein 2.8/300 mm wird dann ein frei einsetzbares digitales Zoom 2.8/300-500 mm (ungefähr), und ein 4.0/500 mm wird ein sensationelles 4.0/500-800 mm digitales Zoom.

Im Augenblick habe ich persönlich die Wahl zwischen meiner 20 D mit dem Faktor 1.6x und etwa 8 Millionen Pixel, oder meiner 1 D Mark II mit dem Faktor 1.3x und auch 8 Millionen Pixel.

Im nächsten Jahr hätte ich dann mit der EOS XX eine Kamera mit eingebautem Faktor 1.0x - 1.6x und etlichen ‘Reservepixeln’.

Ich kann dann in der ‘Digitalen Dunkelkammer’ entscheiden ob ich so tue, als hätte ich mit dem Faktor 1.0x, 1.3x oder 1.6x fotografiert, und muss das nicht schon während der Aufnahme machen, wo ich das bei Landschaften und Pflanzen leicht kann, aber nur selten bei Tieren.

Das kann ein lustiges Jahr 2005 werden...

Hier einige Bilder mit dem  11 Megapixel Vollformat-Chip in der 'alten' 1 Ds fotografiert:

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